ESG Management

Struktur der Nachhaltigkeit

Das Nachhaltigkeitsmanagement für alle Unternehmen der ARA AG ist im Verantwortungsbereich des Vorstandes angesiedelt und wird von einer Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert.

Entscheidungen in Bezug auf Nachhaltigkeitsbelange treffen und verantworten beide Vorstände gemeinsam. Zur fundierten Entscheidungsfindung – und um soziale sowie ökologische Belange in den Geschäftsprozess zu integrieren – wurde 2018 ein Sustainability Board etabliert. Dieses setzt sich aus dem Vorstand sowie Vertreter:innen der verschiedenen Fachabteilungen zusammen und wird von der Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert. Durch den funktionsübergreifenden Charakter des Boards lassen sich unternehmensweite Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Sinne einer Stärkung aller diesbezüglichen Aktivitäten und einer Weiterentwicklung der Prozesse bündeln. Für 2023 ist geplant, das Sustainability Board zumindest vierteljährlich einzuberufen. Um die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in unterschiedliche Geschäftsprozesse zu gewährleisten, wird sich der Vorstand in den monatlichen Meetings mit den Führungskräften und der Geschäftsführung der Tochterunternehmen zum Nachhaltigkeitsmanagement abstimmen. Dem Aufsichtsrat soll zumindest vierteljährlich berichtet werden – wenn nötig auch öfters.

[GRI 2-4, 2-9, 2-12, 2-13, 2-14, 2-17, 2-24, 2-25]

Strukturierung des Nachhaltigkeitsmanagements

Ab 2023 soll das Sustainability Board um die Unternehmensbereiche Compliance Management & Recht, Finanz & Controlling sowie Personal erweitert werden. Dadurch können nicht nur die Anforderungen aus den Managementsystemen aus ISO 9001, ISO 14001/ EMAS VO III und ISO 37301 unternehmensübergreifend umgesetzt werden. Es bietet sich auch die Möglichkeit, zeitgerecht und abteilungsübergreifend der Umsetzung der EU-Taxonomie-Verordnung, dem Lieferkettengesetz sowie der Corporate Sustainability Reporting Directive nachzukommen und entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Aufsichtsrat ARA AG Nachhaltigkeits- & Stakeholder-management Vorstand ARA AG Führungskräfte Sustainability Board Qualitäts-management & interne Revision Umwelt-management Compliance-management &Recht Marketing & Kommunikation Finanz & Controlling Personal

Nachhaltigkeits­strategie

Die Unternehmen der ARA erbringen wesentliche und werthaltige Leistungen für die Transformation von der linearen zur zirkulären Wirtschaft in Österreich. In den fünf Strategiesäulen – Wertschöpfung, Circular Economy, Compliance, Wissenstransfer, Teamkultur – schlägt sich dies wie folgt nieder:

Wertschöpfung wird langfristig in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft bemessen. Die Circular-Economy-Ziele Österreichs und der EU bilden dabei die strategische Ausrichtung und die Leitlinie für den Alltag. Die Unternehmen agieren gemäß Compliance-Management-System (ISO 37301) jederzeit rechtskonform sowie vorausschauend und achtsam in allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen. Gemeinsam mit Kund:innen und Stakeholdern wird relevantes Wissen als Kreislaufwirtschafts-Know-How auf- und ausgebaut. Das Arbeitsumfeld und die Teamkultur sind so gestaltet, dass die Mitarbeit bei den Unternehmen der ARA als sinnstiftend erlebt wird und Freude bereitet.

Stake­holder- und Risiko­management

Die ARA besitzt ein klares unternehmerisches Ziel: die ökologisch, ökonomisch sowie gesellschaftlich besten Lösungen für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung anzubieten. Das ist die Leitlinie ihres Handelns.

Dieses Ziel kann nur unter Einbindung aller Stakeholder sowie unter Betrachtung der Risiken und Chancen erreicht werden. Daher nahm die ARA in der Berichtsperiode ihr Stakeholdermanagement sowie das Risikomanagement in Bezug auf Nachhaltigkeitsbelange unter die Lupe. Der regelmäßige Dialog mit den Anspruchsgruppen soll wechselseitiges Vertrauen stärken und dazu dienen, ökonomisch, ökologisch sowie gesellschaftlich wertvolle Kreislaufwirtschaft zu gestalten.

[GRI 2-29, 3-3]

Identifikation unserer Stakeholder

Im Hinblick auf die zahlreichen Herausforderungen durch den European Green Deal sowie das EU-Kreislaufwirtschaftspaket, denen sich die österreichische Wirtschaft und Bevölkerung stellen müssen, führten der Vorstand und das Nachhaltigkeitsteam unter phasenweiser Einbeziehung aller Mitarbeiter:innen eine Revision der Stakeholderlandschaft durch.

Den Nukleus aller Leistungen der ARA und ihrer Tochtergesellschaften bilden die Zwecke des ARA Vereins, der in seiner Rolle als Eigentümervertreter der ARA die strategische Ausrichtung mitgestaltet: a) Forschung und Entwicklung, b) Schließung von Rohstoffkreisläufen, c) Entpflichtung, d) Umweltbildung und Information sowie e) Interessenausgleich.

Diese Vereinszwecke boten die Grundlage für die aktuelle Revision der Stakeholderanalyse. Entlang der Zwecke beschrieben wir Leistungen und Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe sowie jene Anspruchsgruppen, die erhebliches Interesse an und großen Einfluss auf die Leistungen der ARA und ihrer Tochterunternehmen haben. Für die interne Analyse arbeiteten wir mit qualitativen und quantitativen Methoden und achteten darauf, funktions- und abteilungsübergreifend zu arbeiten, um ein möglichst umfassendes sowie gut beleuchtetes Bild der Stakeholderlandschaft zu erlangen.

Unsere Stakeholder

  • Abfallberater:innen
  • Abfüller, Abpacker, Importeure
  • Bürger:innen, Konsument:innen
  • Dienstleistungs-, Sammlungs- & Transportunternehmen
  • Forschungs- und Bildungseinrichtungen
  • Gesetzgebung und Verwaltung
  • Handel
  • Hersteller / Produktionsunternehmen
  • Interessensvertretung
  • Kommunen / Kommunale Verbände
  • Kunden
  • Medien
  • Mitbewerb
  • Politik
  • Sortier- & Verwertungsunternehmen
  • Umweltorganisationen, NGO
Die Stakeholder der ARA Gruppe

Darüber hinaus engagiert sich die ARA gemäß ihrer Verantwortung als Innovationstreiber für Kreislaufwirtschaft als Mitglied in Interessenvertretungen, Expertenforen sowie Fachorganisationen im In- und Ausland. Wir nutzen diese Plattformen zum Informations- und Interessenaustausch und stellen dabei unsere Expertise zur Verfügung.

Ausgewählte Mitgliedschaften

  • ARGE Nachhaltigkeitsagenda der WKO
  • Austria Recycling – Verein zur Förderung von Recycling und Umweltschutz in Österreich
  • BDE – Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.
  • CEC4Europe – Circular Economy Coalition for Europe
  • Christian Doppler Forschungsgesellschaft
  • Global Compact Network Austria
  • ISWA – International Solid Waste Association
  • IV – Industriellenvereinigung
  • ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
  • ÖWAV – Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
  • PRO Europe – Packaging Recovery Organisation Europe
  • PROsPA – Producer Responsibility Organisations Packaging Alliance
  • respACT – Austrian Business Council for Sustainable Development
  • Umwelttechnik-Cluster
  • VOEB – Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe
  • Wirtschaftskammer Österreich
[GRI 2-28]

Dialog mit Stakeholdern

Da wir unsere Stakeholder als strategische Partner:innen für die Realisierung einer nachhaltigen 360°-Kreislaufwirtschaft betrachten, bilden der kontinuierliche Dialog sowie die Kenntnis über deren Bedürfnisse eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der ARA.

Dabei erweist sich die Akzeptanz der Produzentenverantwortung durch die Kund:innen als ebenso essenziell wie die Motivation der Konsument:innen zur getrennten Sammlung. Der Dialog mit Politik und Wirtschaft, Konsument:innen und Mitarbeiter:innen erfolgt daher unternehmensübergreifend. Es geht der ARA darum, Probleme zeitnah zu erkennen, Erwartungen zu verstehen, Lösungen zu finden und diese in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Der Austausch mit den Stakeholdern bringt wertvolle externe Sichtweisen in die strategische Planung und ermöglicht es dem Unternehmen, fachlich-technische Themen sowie Trends ebenso zu antizipieren wie wirtschaftliche und legislative Entwicklungen.

“Es geht der ARA darum, Probleme zeitnah zu erkennen, Erwartungen zu verstehen, Lösungen zu finden.”

Kritische Fragen der Stakeholder

Die ARA pflegt mit ihren Stakeholdern einen regelmäßigen, offenen Dialog. Es ist unser erklärter Anspruch, aus den Rückmeldungen unserer Anspruchsgruppen Erkenntnisse zu gewinnen und diese als Basis für einen Ausbau von Transparenz, Service und Kommunikation zu nehmen. Dabei setzen wir uns konstruktiv mit allen kritischen Fragen unserer Stakeholder auseinander, um als Unternehmen kontinuierlich besser zu werden.

Entsprechende Themenbereiche umfassen beispielsweise die Preisunterschiede zwischen der ARA und ihren Mitbewerber:innen, die kundenseitig angesprochen werden, oder das Spannungsverhältnis zwischen Abfallvermeidung und -verwertung, das sich aus unserem Geschäftsmodell ergibt – eine Diskussion, die sich im Austausch etwa mit Behörden oder NGOs ergibt. Sehr ernst nehmen wir auch Kritik, die sich auf steigenden bürokratischen Aufwand und mangelnde Flexibilität bezieht: Für uns bedeutet das eine Anregung, unseren Service sowie unsere Kommunikation weiter auszubauen, wiewohl wir ebenso wie unsere Kund:innen der gestiegenen Regulierungsdichte und der damit verbundenen zunehmenden Komplexität seitens des Gesetzgebers unterworfen sind. Das betrifft sowohl die nationale als auch die EU-Ebene – wir sind verpflichtet, politische wie rechtliche Vorgaben umzusetzen. Trotzdem dient uns Kritik als Ansporn, bei all diesen Sachverhalten noch besser zu informieren – das betrifft beispielsweise auch die für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft notwendige Vereinheitlichung der Verpackungssammlung in Österreich.

Identifikation der Handlungsfelder

Um die Frage zu beantworten, welche Themen für die Akteur:innen der Kreislaufwirtschaft in Österreich und der EU aktuell sind, wurden in einem ersten Schritt die strategischen Handlungsfelder auf Basis des bisherigen Nachhaltigkeitsmanagements und im Hinblick auf die Entwicklungen rund um den European Green Deal sowie des EU-Kreislaufwirtschaftspakets durch das Nachhaltigkeitsteam unter Einbindung des Vorstandes nachgeschärft. Ein essenzieller Schritt war dabei die Analyse der mit diesen Handlungsfeldern verbundenen Risiken und Chancen.

"Risiken und Chancen der Handlungsfelder in Bezug auf Nachhaltigkeit wurden sorgfältig analysiert."

Risikomanagement

Die ARA AG unterliegt immanenten Risiken, die mit dem Betrieb eines Sammel- und Verwertungssystems sowie den weiteren Geschäftsfeldern verbunden sind. Dazu zählen rechtliche Änderungen, Schwankungen der Gesamtmarktmenge und des eigenen Marktanteils, Veränderungen von Sammelmenge und -qualität, Aufwendungen für Sammlung, Sortierung und Verwertung sowie Verwertungserlöse. Einen besonderen Teilbereich bilden die aufgrund des äußerst empfindlichen Berechnungsmodells schwer planbaren Aufwendungen gemäß Abgeltungsverordnung.

Das strukturierte Management bestehender und neu auftretender Risiken wird vom Vorstand und den Geschäftsführer:innen der Konzernunternehmen wahrgenommen. Dabei soll bestmöglicher Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte innerhalb des Konzerns und zwischen Unternehmen und Eigentümern bzw. Aufsichtsrat sichergestellt werden. Risiko wird dabei als Möglichkeit der positiven oder negativen Abweichung von Unternehmenszielen und -kennzahlen verstanden. Risikomanagement und Internes Kontrollsystem (IKS) bilden wesentliche Bestandteile der Corporate Governance des Konzerns.

[GRI 2-9, 203-2]

Größte Risiken

Die Analyse der Risiken in den fünf strategischen Handlungsfeldern – Wertschöpfung, Circular Economy, Compliance, Wissenstransfer und Teamkultur – zeigt die größten Risiken bei Compliance und Teamkultur, die größten Chancen bei Circular Economy. Daher gehen wir in den folgenden Ausführungen auf diese drei Handlungsfelder ein.

Risiken des Handlungsfeldes Compliance

Im Handlungsfeld Compliance sind die Unternehmen der ARA mit folgenden Risiken konfrontiert, die geeignet sind, die Erreichung der Unternehmensziele zu erschweren sowie den Unternehmensbestand zu bedrohen:

  • große Abhängigkeit von der nationalen und EU-weiten Gesetzgebung;
  • Gesetze und Verordnungen, die einander widersprechen und solche, die unklar ausformuliert bzw. definiert sind;
  • Auslegung des Rabattierungsverbotes innerhalb der VVO, dessen Nichteinhaltung derzeit zum Teil ungeahndet bleibt;
  • hoher Nachweisdruck, der die ARA als Leistungsführer:in mit der größten Verantwortung für die Erfüllung der Quotenziele gemäß VVO in Österreich stärker trifft als die Konkurrenzunternehmen;
  • Überbürokratisierung, die auch ein Risiko für die Kund:innen der ARA – „die Wirtschaft” – darstellt.
Diesen Risiken wird begegnet mit:
  • dem zertifizierten Compliance-Management-System gemäß ISO 37301;
  • exzellent ausgebildeten juristischen Mitarbeiter:innen und spezialisierten Rechtsberater:innen;
  • hohem Augenmerk auf Compliance-Wissen und -Bewusstsein aller Mitarbeiter:innen durch regelmäßige Schulungen und Veranstaltungen;
  • belastbaren Statistiken, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Evidenzen als Entscheidungsgrundlagen für die Gesetzgebung;
  • Stakeholder-Dialog und Lobbying zur Beratung der Gesetzgeber, ökologisch zielführende sowie ökonomisch tragfähige Gesetze und Verordnungen auf Basis von Evidenzen, belastbaren Daten und Statistiken zu erlassen – z.B. im ARA Verein;
  • Stakeholder-Dialog, um den Interessenausgleich zwischen den gesetzgebenden Institutionen und den Wirtschaftstreibenden zu unterstützen – z.B. durch den Senat der Kreislaufwirtschaft.
Risiken des Handlungsfeldes Teamkultur

Motivation und Einsatzfreude der Mitarbeiter:innen insbesondere im Hinblick auf die Compliance-Risiken und -Verantwortungen hochzuhalten, ist eine tägliche Herausforderung für Vorstand und Führungskräfte.

Kritisch zu betrachten ist das vergleichsweise hohe Durchschnittsalter der Mitarbeiter:innen. Es beträgt bei Frauen 43, bei Männern knapp 46 Jahre. In den kommenden 10 Jahren rechnen wir mit 26 Regelpensionierungen, was rund 20 % der Belegschaft entspricht. Daher kommt dem internen Wissenstransfer große Bedeutung zu.

Die aktuelle Situation am Arbeitskräftemarkt erhöht zudem den Druck, Mitarbeiter:innen zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen.

Den Risiken im Handlungsfeld Teamkultur begegnen die Vorstände durch Transparenz und Offenheit gegenüber den Team-Mitgliedern:
  • Veränderungsschritte werden nachvollziehbar gemacht, damit die Mitarbeiter:innen diese mittragen können;
  • Mitarbeiter:innen waren eingeladen, am Visions- und Missionsprozess teilzuhaben;
  • Mitarbeiter:innen können aktiv an den Veränderungsprozessen mitwirken;
  • in jährlichen Mitarbeiter:innengesprächen definieren und analysieren Führungskraft und Mitarbeiter:in gemeinsam die individuellen Arbeitsziele.

Weiters bieten die Unternehmen der ARA den Mitarbeiter:innen

  • jährliche Weiterbildungen in fachlicher sowie persönlicher Hinsicht;
  • flexible Arbeitszeitmodelle für gute Vereinbarung von Berufs- und Privatleben;
  • Home-Office-Möglichkeit im Ausmaß von bis zu 50 % der Normalarbeitszeit;
  • Möglichkeiten zur Gesundheitsvorsorge im Haus;
  • betriebliche Pensionsvorsorge und Essenszuschüsse.

Größte Chancen

Chancen im Handlungsfeld Circular Economy

Die größten Chancen für den Erfolg der ARA liegen im strategischen Handlungsfeld Circular Economy, da deren Kerngeschäft – Rückführung von Materialien in den Stoffkreislauf – das Fundament für nachhaltige Kreislaufwirtschaft gemäß dem Green Deal der EU darstellt.

  • Die Unternehmen der ARA bieten, was Wirtschaft und Gesellschaft brauchen: Sekundärrohstoffe in ausreichendem Ausmaß und passender Qualität, die bereits im Land und unabhängig von internationalen Lieferketten sind.
  • Die Unternehmen der ARA leisten wertvolle Dienste für die österreichischen Unternehmen bei der Realisierung von kreislaufwirtschaftlichen Geschäftsmodellen: durch den Betrieb der etablierten Sammel- und Verwertungssysteme seit 30 Jahren und – mittels Projektmanagement bei betrieblicher Stoffstromoptimierung – durch Forschung und Beratung zu Circular Design.
  • Die Unternehmen der ARA arbeiten im Haus und mit Partner:innen interdisziplinär und kondensieren unterschiedliche Sichtweisen zum Nutzen der drei Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Die bereits bestehende Beziehung zu den Lizenzkund:innen im Bereich Sammlung und Recycling wird um alle Anliegen zu Stoffkreisläufen sowie Kreislaufwirtschaft (Design for Recycling, Design from Recycling) erweitert.
  • Die Unternehmen der ARA arbeiten auf Basis von Evidenzen (Kennzahlen, Statistiken, Forschungsergebnissen) sowie Wesentlichkeitsanalysen strategisch ausgerichtet im Sinne von Kreislaufwirtschaft in Österreich. Sie steuern die gesamtstaatlichen Recycling- und Circular-Economy-Ziele des Gesetzgebers an, die für einzelne Lizenzpartner:innen nicht von Relevanz sind.
  • Die Unternehmen der ARA arbeiten eng mit Forschungsinstitutionen zusammen, um wissenschaftlich basierte Schritte zur Realisierung der Kreislaufwirtschaft zu setzen.
Realisierung der Chancen des Handlungsfeldes Circular Economy

Um die Chancen zu realisieren, setzen die Unternehmen folgende Handlungsschwerpunkte:

  • Die ARA errichtet gemeinsam mit Partnerunternehmen die bislang größte Kunststoffsortieranlage in Österreich. Der Spatenstich erfolgte im März 2023; die Anlage wird voraussichtlich 2024 in Betrieb gehen und eine 80%ige Ausbeute an hochwertig verwertbarem Sekundärkunststoff liefern. Bei der aktuellen Anlageninfrastruktur liegt dieser Wert derzeit bei knapp unter 60 %.
  • Die Kundenbetreuer:innen der ARA lernen die individuellen Herausforderungen sowie Potenziale ihrer Kund:innen bezüglich Circular Economy noch besser kennen und verstehen, um passgenaue Leistungen mit Fokus auf Stoffstrommanagement, Circular Design und Entpflichtung zu entwickeln.
  • Die Ergebnisse aus Nachhaltigkeits- und Stakeholdermanagement unterstützen die Vorstände systematisch dabei, den Dialog mit den Stakeholdern zu intensivieren, um mit allen Akteur:innen – Wirtschaft, Umweltschutz, Gesellschaft – die Transformation zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
  • Der Wissenstransfer bezüglich Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit wird intensiviert, um das gemeinsame Know-how für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft noch wertvoller zu machen. Im Rahmen des Nachhaltigkeits- und Stakeholdermanagements werden Maßnahmen zum Wissenstransfer intern wie extern koordiniert.
  • Der Nachhaltigkeitsbericht wird bereits 2023 freiwillig als teilweise CSRD-(Corporate Sustainability Reporting Directive-)konformer Bericht veröffentlicht. Er dient als Unterstützung, um Kundenbeziehung, Dialog und Wissenstransfer zu stärken. Zudem wird er die Nachhaltigkeit der Unternehmen der ARA nachvollziehbar machen sowie belegen, dass diese zur nachhaltigen Wertschöpfung der Kund:innen beitragen.

"Die größte Kunststoffsortieranlage geht 2024 mit einer Ausbeute von 80 % an hochwertigem Sekundärkunststoff in Betrieb."