Wesentlichkeitsanalyse & Matrix

Wesent­lich­keits­analyse

Identifikation der wesentlichen Themen

In einem weiteren Schritt wurden vom Nachhaltigkeitsteam unter Einbindung des Vorstands für jedes strategische Handlungsfeld – Wertschöpfung, Circular Economy, Compliance, Wissenstransfer, Teamkultur – Themen identifiziert, die in Bezug auf Nachhaltigkeitsbelange und damit verbundene Risiken sowie Chancen entscheidend sind.

[GRI 3-1, 3-2, 3-3]

Handlungsfeld Wertschöpfung

Effizienz

Wir erreichen hohe Sammel- und Verwertungsergebnisse mit möglichst geringen betriebs- und volkswirtschaftlichen Kosten.

Betreiben eines jeweils optimalen Sammel- und Verwertungssystems für Verpackungen sowie Elektroaltgeräte und Batterien

Wir bieten unter anderem die passende Infrastruktur für die Sammlung, Sortierung und Verwertung eines jeden Wertstoffs – inklusive Umweltverträglichkeit und hoher Akzeptanz durch Bevölkerung und Kommunen. 

Bewertung betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Auswirkungen

Wir betrachten die Leistungen der ARA unter einem ganzheitlichen Aspekt anhand ökonomischer, ökologischer sowie sozialer Kriterien und Kennzahlen.

Handlungsfeld Circular Economy

Stoffstrommanagement

Wir widmen uns der kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen in den Bereichen Sammlung, Sortierung und Verwertung, sodass Rohstoffkreisläufe von Verpackungen, Elektroaltgeräten und Batterien national sowie international geschlossen werden können. 

Abfallmanagement

Wir unterstützen Betriebe dabei, ihre Produktionsprozesse zu optimieren, Abfallmengen zu reduzieren und die Ressourceneffizienz zu steigern. 

Circular Design & Forschung

Wir verbinden „Design for Recycling” mit „Design from Recycling” – mit dem Ziel, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu verbessern und für diese einen möglichst hohen Anteil an Sekundärrohstoffen zu erreichen. Wir betreiben und unterstützen Forschung zu nachhaltigen Gesamtlösungen für die Schließung von Stoffkreisläufen.

Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft

Durch Digitalisierungsmaßnahmen in der Kreislaufwirtschaft können wir Stoffströme effizient und transparent steuern sowie Treibhausgasemissionen reduzieren. 

Handlungsfeld Compliance

Gesetzeskonforme Entpflichtung

Wir entpflichten Verpackungen, Elektroaltgeräte und Batterien unter strikter Einhaltung von Gesetzen sowie Normen im ökonomischen, sozialen und ökologischen Bereich (insbesondere Verpackungsverordnung, Abfallwirtschaftsgesetz, Elektroaltgeräteverordnung, Batterienverordnung).

Freiwillige Selbstverpflichtungen

Wir unterwerfen uns freiwilligen Selbstverpflichtungen über Gesetze und Normen hinaus. Beispiele dafür sind etwa Qualitäts- und Umweltmanagement-Systeme (ISO 14001, ISO 9001), EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme), Compliance-Management-Systeme (ISO 37301) oder die Mitgliedschaft im UN Global Compact. 

Korruptionsprävention

Wir setzen präventive Maßnahmen, um Integrität im Verhalten und Rechtssicherheit zu gewährleisten (Organisationsrichtlinien für Mitarbeiter:innen, Registrierung im österreichischen Lobbying- und Interessenvertretungsregister sowie EU-Transparenzregister, Bestandteil der Leistungsverträge, Umsetzung der EU-Richtlinie zum Hinweisgeberschutz).

Schutz der Kund:innendaten

Wir ergreifen alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Kund:innendaten und zur strikten Erfüllung aller entsprechenden Rechtsvorschriften (insbesondere Datenschutz und IT-Sicherheitssysteme).

Handlungsfeld Wissenstransfer

Schulungen und Seminare für Kund:innen

Wir bieten unseren Kund:innen Schulungen und Seminare zu verschiedensten Themen rund um die Kreislaufwirtschaft.

Informations- und Bildungsprogramme für Bürger:innen

Wir informieren und motivieren konsequent sowie regelmäßig die Menschen in Österreich zu den Themen Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsabfällen, Elektroaltgeräte und Batterien, Abfallvermeidung und Anti-Littering.

Interessenausgleich und Einsatz für Circular Economy

Wir setzen uns für sinnvolle sowie wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft bei allen Akteur:innen und Stakeholdern ein.

Stakeholdermanagement

Wir ermitteln und berücksichtigen die Bedürfnisse der Interessen- und Anspruchsgruppen und entwickeln dazu entsprechende Dialogformate.

Handlungsfeld Teamkultur

Fachspezifische Förderung sowie Aus- und Weiterbildung

Wir fördern die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter:innen, um die Motivation zu stärken und die Qualität der Dienstleistungen auf einem hohen Niveau zu halten. 

Arbeitssicherheit und Gesundheit

: Wir bieten verschiedene Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge im Betrieb, erarbeiten Präventionskonzepte zum Schutz der Mitarbeiter:innen (beispielsweise im Umgang mit COVID-19), unterweisen die Mitarbeiter:innen regelmäßig in Bezug auf Arbeitssicherheit und schulen die Ersthelfer:innen und Sicherheitsvertrauenspersonen laufend.

Mitarbeiter:innenzufriedenheit

Wir fördern den internen Austausch mittels Dialogforen, betreiben Personalpolitik mit Rücksicht auf individuelle Lebens- und Familiensituationen, bieten freiwillige Zusatzleistungen (beispielsweise Pensionskasse, Unfallversicherung, Essenzuschuss) sowie variable Gehaltsbestandteile.

Für ein ergänzendes Bild und eine erste, nicht repräsentative Bewertung der wesentlichen Themen führte das Nachhaltigkeitsteam ausführliche Gespräche mit Vertreter:innen verschiedener Stakeholder. All das bildete die Grundlage für eine Online-Umfrage, um die Wesentlichkeit der identifizierten Themen zu bestimmen.

Mittels Online-Befragung aller Mitarbeiter:innen der ARA und deren Tochterunternehmen erhielten wir eine erste Reihung der Bedeutsamkeit der 18 Themen aus der Innensicht des Unternehmens. Als zweiten Schritt der quantitativen Wesentlichkeitsanalyse bewerteten die externen Stakeholder die Bedeutsamkeit der Themen aus ihrer subjektiven Sicht. Insgesamt wurde die Befragung an 4.243 Personen versendet, von denen 657 (15,48 %) teilnahmen. Die meisten Teilnehmer:innen können der Gruppe der Kund:innen (298), Mitarbeiter:innen (105) und Entsorgungs,- Sammel- und Logistikpartner:innen (68) zugerechnet werden.

Wesentlichkeits­matrix

Die Wesentlichkeitsmatrix zeigt die Bewertung der Bedeutung der 18 Themenfelder durch die Unternehmen der ARA (interne Stakeholder) sowie durch die externen Stakeholder.

Daraus geht hervor, dass sowohl aus interner als auch externer Sicht den Themen

  • Betreiben eines jeweils optimalen Sammel- und Verwertungssystems für Verpackungen sowie Elektroaltgeräte und Batterien,
  • Schutz der Kund:innendaten,
  • Effizienz,
  • Stoffstrommanagement,
  • Mitarbeiter:innenzufriedenheit und
  • gesetzeskonforme Entpflichtung

besondere Bedeutung mit starker Relevanz für Nachhaltigkeitsbelange zukommt. Daher legen wir nicht nur im alltäglichen Geschäftsgebaren, sondern auch in der Berichterstattung ein Augenmerk auf diese sechs Themen.

Da die ARA kein produzierendes Unternehmen ist, gelten die Umweltauswirkungen des Bürobetriebs im Verhältnis zu den Auswirkungen des Betreibens der Sammel- und Verwertungssysteme, des Stoffstrommanagements und des Abfallmanagements als nicht wesentlich. Ein Auszug der erhobenen direkten Umweltauswirkungen findet sich zu Informationszwecken im Anhang.